Montag, 5. Oktober 2015

Apfelfest 2015

Rund um den Apfel ging es wieder am 4. Apfelfest in Steinbach. Viele Äpfel wurden gepflückt, gelesen und herangeschafft, die bei sonnigem Herbstwetter auf der Steinbacher Obstwiese am Kissel binnen Stunden zu frischem Most verarbeitet wurden.


Die Organisatoren, allesamt bereits routiniert, hatten keine Mühen gescheut, die Besucher mit frischem Most zu versorgen und auch den Vorgang noch anschaulich zu erklären. Selbstverständlich wurde der frische Most auch sofort ausgeschenkt und verkostet. Gerade die Mischung aus verschiedenen Sorten heimischer Äpfel ist der Garant für einen guten Geschmack. 


Es wurden rund 220 l Liter (!) Saft gepresst und ausgeschenkt. Die Äpfel waren durch die Trockenheit der Sommermonate zwar etwas kleiner als im Vorjahr, jedoch genauso saftig, sehr süß und sie sind vor allem gesund!

Die eigens installierte Info-Wand vermittelte dem interessierten Besucher einen Einblick in die Kulturgeschichte des Apfels, erklärte anschaulich den Aufbau einer Apfelblüte und wie daraus der Apfel entsteht. Was Bienen und Wildbienen damit zu tun haben, welche Bewohner und Gäste es im Jahreslauf auf der Obstwiese gibt und warum es wichtig ist, dass sich die Menschen um eine Obstwiese kümmern, konnte man erfahren.



Eine Augenweide waren auch die Bilder, die die Streuobstwiese im Jahresverlauf zeigten. Außerdem konnte man „literarische“ Äpfel kennenlernen, Sprüche und Rätsel rund um den Apfel rundeten das Programm ab.



Was aus einem Apfel werden kann, konnten die Besucher direkt verkosten: neben dem frischen Most gab es allerlei Kuchen und Gebäck mit Äpfeln, süßer und auch deftiger Note sowie leckere Bratwürstchen vom Grill. Zum ersten Mal wurden selbstgemachte Kartoffelkreppelchen aus Bio-Kartoffeln angeboten, zu denen es ebenfalls selbst gemachtes Apfelkompott gab.

Die Kinder halfen kräftig mit und hatten viel Spaß auf der geräumigen Obstwiese und erfreuten sich zudem in der Mal- und Bastelecke. Manch kleines Apfelbuch fand einen Besitzer und selbst gebastelte Äpfel hängen fortan in den Kinderzimmern.
Ein Magnet waren auch die Weidetiere, ein kaukasisches Zwergzebu-Rind und englische Soay-Schafe, die bereits die heißen Sommermonate unter dem Schatten der Obstbäume verbracht haben. Neun verschiedene Apfelsorten sind auf der Obstwiese zu finden, die auf insgesamt 26 Apfelbäumen heranwachsen.


Unterstützt wurde der Naturschutzbund bei diesem Erntefest wieder von der hiesigen Jugendfeuerwehr, die Wasser, Strom und Bänke bereitstellte, und den NABU-Mitgliedsfamilien, die mit Mühle und Presse, Grill, Kaffeekanne und Bratpfanne zur Verfügung standen.

Dank der vielen fleißigen Helfer und Spender konnte das Apfelfest wieder als „rundum gelungen“ verbucht werden. Dazu trugen natürlich die insgesamt vielen Besucher sowie das sehr sonnige Herbst-Wetter bei.

Ein würdiger Abschluss der Veranstaltung war der Erntedank-Gottesdienst, zu dem eine Kleinkindergruppe mit ihren Eltern eigens angereist kam. Gemeindereferent Duchscherer
bereitete mit dem Steinbacher Familien-Gottesdienst-Kreis die Eucharistiefeier vor, die Kaplan Löw zelebrierte. Die Kinder stellten symbolisch dar, wie ein Apfelbaum wächst und was es dazu braucht, um gute Früchte zu bekommen. Die Schöpfung und damit die Natur zu bewahren, sollte allen Menschen ein Anliegen sein. Wo kann man besser Gott für die Ernte danken als inmitten der Natur, so machte der Kaplan deutlich. Dieser Meinung waren auch die vielen Besucher, an die zum Schluss des Gottesdienstes noch das gespendete Erntedank-Brot verteilt wurde.


Montag, 28. September 2015

Bericht über die NABU/NAJU-Wanderung vom Samstag, 05.09.2015

Text: Birgit Weber, Bilder: Weber/Schmidt

Eine rund 30-köpfige Gruppe wanderte vom Treffpunkt in der hinteren Bornstraße in Steinbach am Waldlehrpfad vorbei zum Keltenbrunnen und weiter zum Heidenhäuschen.

Mit dem Waldlehrpfad wurde im Spätherbst 2011 begonnen, erklärte Birgit Weber den Anwesenden. 

Birgit Weber

Damals beschäftigte sich die NAJU-Gruppe mit dem Thema Wald.
„Warum ist der Wald so wichtig für den Menschen?“ fragten wir uns und erläuterten den ökologischen Kreislauf, aus dem hervorgeht, dass wir Menschen ohne Sauerstoff nicht lebensfähig sind. Der Wald verhilft uns aufgrund der Photosynthese zu eben diesem. Der Wald als Wasserspeicher für unser Trinkwasser ist ein weiterer Grund, den Wald zu schützen. Darüber hinaus bietet der Wald viele andere Vorteile für Mensch und Tier.


Eine Welt ohne Bäume?

Wo befindet sich eine Specht-Schmiede, die Rinde welcher Bäume ist glatter oder rauer als andere und was man im Wald am besten spielen kann, das erfährt man auf den Schildern. Von Klima- und Bodenschutz über den Wald als Erholungsort und auch als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bis hin zum Nutzfaktor Holz wurden Thesen herausgearbeitet, die die Kinder ausformulierten und auf einfache Holzschilder schrieben. Diese wurden dann entlang des Weges an die Bäume gehängt und informieren so die Besucher. Mittlerweile wurden diese Schilder von NABU-Mitglied Hans-Josef Wagner durch eine witterungsfeste Ausfertigung ersetzt. Ihm verdanken wir auch die Bild-Info-Tafeln über das Rotkehlchen, die Meise und die Bedeutung von Totholz für den Wald. Die Besucher der Wanderung waren sehr aufmerksam, lasen sich die Schilder durch, entdeckten den Spechtbaum und zeigten großes Interesse an unserer Arbeit. 
Tina Gilsdorf wies auf die verschiedenen Altersstufen des Waldes hin, sie zeigte die verschiedenen Nistkästen, die von unterschiedlichen Waldbewohnern benutzt werden. Die Naju reinigt und pflegt diese Nistkästen während des Jahres.

Tina Gilsdorf

Es gibt noch viele Möglichkeiten, den Waldlehrpfad fortzuführen. So wünschen sich die Veranstalter viele Menschen, die in den Wald kommen und viele Kinder und Jugendliche, die den Weg zur NAJU finden. Auf dem Weg hängen auch viele verschiedene Nistkästen, für Meisen, Kleiber und einen eigens entwickelten Kasten für den Baumläufer. Dass man sogar aus einem ausgedienten Gummistiefel einen tollen Nistkasten machen kann, beweist ein Exemplar, ebenfalls angefertigt von Hans-Josef Wagner, das in der Wandergruppe für Erheiterung sorgte.

Wagnerscher Nistkasten

Die erste keltische Sehenswürdigkeit auf der Strecke ist der auf rund 2500 Jahre datierte Keltenbrunnen. 
Die Besonderheit des Keltenbrunnens: Er ist so angelegt, dass er im Winter nicht zufriert (auch nicht bei Eiseskälte) und im Sommer nicht austrocknet. Genial!
Diese These kann die Berichterstatterin aufgrund eigener Nachforschungen bestätigen. Bereits 1949 wurde eine alte Quellfassung entdeckt. Es dauerte aber bis zum Jahre 2007, bis die durch einen Windbruch beschädigte Mauer gehoben und verwahrt wurde. Die dabei entdeckten Keramikfunde datierten in die frühkeltische Hallstadtzeit (600 v. Chr.), ebenso wie der darüber aufgestellte Menhir. In den Jahren 2011-13 wurde der keltische Brunnenrand samt Treppe originalgetreu restauriert (nachfolgendes Bild),
der Menhir (Bild darunter) frei gelegt und die Informationstafeln angebracht.

Keltenbrunnen

Menhir


Das gesamte Gebiet um das Heidenhäuschen ist nicht nur FFH-Schutzgebiet (Fauna-Flora-Habitat = "Schutzgebiet der einheimischen Natur"), sondern uraltes keltisches Siedlungsgebiet. Ein Grund, das „Volk der Kelten“ einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
Die Kelten sind die erste vorgeschichtliche Zivilisation unserer Heimat. Genaugenommen waren die Kelten kein „Volk“, vielmehr waren sie in verschiedene Clans und Stämme aufgeteilt. So waren z.B. die aus der Bibel bekannten Galater ein keltisches Volk, die Etrusker sind in ihnen aufgegangen, auch die Gallier in der französischen Region waren Kelten und natürlich die Völker in Irland, Schottland und Wales. Das alles weist auch auf das sehr große Verbreitungsgebiet der Kelten hin, von Frankreich, Großbritannien bis Norddeutschland, aber auch hinunter zur Iberischen Halbinsel bis in den Alpenraum hinein sowie in den Osten Europas hinein. Später drangen die Kelten bis nach Italien, auf den Balkan und bis in die Türkei und damit nach Kleinasien vor. 
Die Gemeinsamkeiten all dieser Clans und Stämme war die keltische Sprache: das Bretonische in der französischen Bretagne, das Kymrische in Wales oder das Gälische in Schottland erinnern heute noch daran (Schottenrock = „kilt“). Auch das Räto-Romanische, das in einzelnen schweizerischen Alpentälern noch heute gesprochen wird, soll mit der keltischen Sprache verwandt sein.

Zum Thema Kelten

Die Kelten waren Meister des Bergbaus und der Eisenverarbeitung, sie kannten sich aus in der Metall -, Keramik - und Glasverarbeitung und waren zudem kunstfertig. Auch Alltags-gegenstände wurden aufwendig verziert. Mit ihren angefertigten Produkten wie Waffen, Schmuck, Webwaren und Töpferwaren trieben sie Handel bis in den Mittelmeerraum.
   In allen Clans gab es Druiden (Lehrer, Richter, Ärzte in einem), denen die wichtigen Entscheidungen oblagen. Sehr fortschrittlich waren die Kelten in der Struktur ihrer Gesellschaft: es gab nicht nur Druiden, sondern auch Druidinnen, Clanführer und Clanführerinnen und auch innerhalb der einzelnen Familien war das Oberhaupt oft die Frau. Die Kelten gelten als sehr kriegerisch – nicht nur, dass sie sich feindlichen Angriffen der Römer und Germanen erwehren mussten, sie sind auch als Söldner auf Eroberungszug gegangen und waren oft lange nicht zu Hause. Später sind die Kelten durch neue Völker aus dem Osten verdrängt worden, aber sie sind auch vor allem in germanischen und römischen Völkern aufgegangen.
Ab 750 – 450 v. Chr. spricht man von der Hallstadt-Kultur, danach beginnt die Latènezeit, beides nach Orten wichtiger Fundstücke u. Ausgrabungen benannt. Hallstadt ist ein Ort in Österreich, La Tène ein Ort in Frankreich, wo große Völker lebten. Von ihnen wurden viele archäologische Spuren gefunden. Die Kelten hatten keine Schrift, alles Wissen ist von Ausgrabungen erlangt bzw. durch die Niederschriften der römischen und griechischen Geschichtsschreiber bekannt geworden.
Die Kelten aus unserem Gebiet lebten in kleinen Dörfern und Anlagen als Bauern, Handwerker und Kaufleute, meist auf Anhöhen (Opferplatz). Einige Plätze wie die Dornburg bauten sie zu Ringwall geschützten Siedlungen aus, hier zwischen Keltenbrunnen und Heidenhäuschen sind ebenfalls Teile einer Ringwallanlage gefunden worden.

An die Kinder wurden Ausmalbilder mit Informationen über die Kelten verteilt, bevor sich die Gruppe weiter auf den Weg zum Heidenhäuschen machte

Das Heidenhäuschen spiegelt dieses keltische Siedlungsgebiet ebenfalls wider.
Zwischen Oberzeuzheim und Hangenmeilingen erstreckt sich eine von Norden nach Süden ziehende imposante „Basaltrippe“ – das Heidenhäuschen – das sich 398 m über die Landschaft erhebt. Von der felsig zerklüfteten Spitze aus, am Westrand der Erhebung, ist ein weit reichender Rundblick möglich. Zwar versperren heute die Bäume den Blick ins Limburger Becken und in den ansteigenden Westerwald, der Aufstieg lohnt sich allemal.


Heidenhäuschen

Geologisch ist das Heidenhäuschen ein Bergrücken, der das Wahrzeichen der Orte Hangenmeilingen, Oberzeuzheim, Ellar und Steinbach ist. Das bewaldete Heidenhäuschen verfügt über ein ausgedehntes Blockmeer aus Olivinbasalten. Olivine sind gesteinsbildende Mineralien und bilden den Hauptbestandteil des Erdmantels. Sie entstehen u.a. bei Vulkanausbrüchen durch die rasche Erkaltung geschmolzenen Steins an der Erdoberfläche. Ein solches Ergussgestein ist der Basalt.

Die Landschaft am Heidenhäuschen ist seit 1927 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Erhaltungsziele des Gebiets sind der Waldmeister-Buchenwald und die Schlucht- und Hangmischwälder. Daneben wachsen hier einige Bäume, die auf der Roten Liste verzeichnet sind. Hierzu zählen die zweiblättrige Waldhyazinthe und die grünliche Waldhyazinthe.

Seinen Namen hat das Heidenhäuschen nicht von den heidnischen Kelten, die hier einst eine Fliehburg unterhielten. Vielmehr leitet er sich von einer ehemaligen Gerichtsstätte ab. Die unter König Dagobert I. um 633 niedergeschriebene Gesetzessammlung der Ripuarischen Franken Lex Ribuaria bestimmte das "harahus" als die Stätte, an der Eide zu schwören waren. Dieser Name hat sich im mundartlichen hârehäusje erhalten und wurde im frühen 19. Jahrhundert als Heidenhäuschen interpretiert.
Damit hat auch die dort aufgestellt Blockhütte (Wanderschutzhütte) nichts mit dem Namen Heidenhäuschen zu tun.
Es gibt die Sage vom Sonntagsjäger, einem Grafen, der einst gegen einen Unbekannten einen so weiten Sprung über eine Schlucht wagte, dass der Abgrund beide Reiter mit ihren Rössern verschlang. Anschließend stürzte das Schloss des Grafen ein und daraus wurden die Basaltblöcke. Diese Sage beweist, dass die Menschen schon lange von einer einstigen „Burg“ an dieser Stelle wussten, diese aber nie gefunden wurde! Die „Burg“ ist aber als Gemarkungsname für das Waldstück geblieben.
Neueren Datums ist die Sage über den berühmt-berüchtigten Räuber Schinderhannes, der seinerzeit am Heidenhäuschen lagerte.


Über der Schinderhannes-Höhle

Johannes Bückler, geb. 1778 im Taunus, wuchs in Simmern im Hunsrück auf, und machte auch diese Gegend mit seinen Raubzügen unsicher. Er hatte den Ruf eines „Robin Hood“, weil ihn viele Leute vor Verfolgung schützten. In Wahrheit war er aber ein brutaler Räuber und Betrüger, dem 1803 in Mainz der Prozess gemacht wurde.
Die Witterung war trocken und während der Wanderung kam die Sonne hervor. Ein idealer frühherbstlicher Tag für eine schöne interessante Wanderung. Allen Teilnehmern hat es sehr gut gefallen!
Geschichtsträchtig und sagenumwoben ist dieser Ort, spannend und zudem erholsam, und so endete die Wanderung mit dem Vortrag dieses Gedichts:


 „Doktor Wald“ 
von Förster Helmut Dagenbach, 1986

Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen,
mich unverstanden fühle oder alt,
und mich die holden Musen nicht liebkosen,
dann konsultiere ich den Doktor Wald.
Er ist mein Augenarzt und Psychiater,
mein Orthopäde und mein Internist.
Er hilft mir sicher über jeden Kater,
ob er von Kummer oder Cognac ist.
Er hält nicht viel von Pülverchen und Pille,
doch umso mehr von Luft und Sonnenschein.
Und kaum umfängt mich angenehme Stille,
raunt er mir zu: "Nun atme mal tief ein!"
Ist seine Praxis oft auch überlaufen,
in seiner Obhut läuft man sich gesund.
Und Kreislaufkranke, die noch heute schnaufen,
sind morgen ohne klinischen Befund.
Er bringt uns immer wieder auf die Beine,
das Seelische ins Gleichgewicht,
verhindert Fettansatz und Gallensteine.
nur - Hausbesuche macht er leider nicht.


Jüngste Teilnehmerin und ältester Teilnehmer der Wanderung

http://www.hjwolf.de/#iv0965 „Das Hadamarer Land“ von Hans-Josef Wolf,(Sage vom Sonntagsjäger)
„Das waren die Kelten“ Archäologie für Kinder, N. Kissel und V. Rupp, Kissel-Verlag
„Die Kelten – Verborgene Welt der Barden und Druiden“, A. Bernhardt +B. Fricke, Gerstenberg-Verlag


Dienstag, 1. September 2015

Liebe Naturschützer,

wie bereits angekündigt, findet am kommenden Samstag, 5. September 2015, die Wanderung vom Keltenbrunnen zum Heidenhäuschen statt.

 Keltischer Brunnen
Heidenhäuschen
Wir entdecken die Fauna und Flora unseres Forstes und stellen den von der NAJU begonnenen Waldlehrpfad vor. Ein erster Halt am Keltenborn führt uns zurück in die Zeit eines sehr interessanten einstigen Volkes. Am Gipfel des Heidenhäuschens finden sich ebenfalls noch keltische Spuren, auf die wir kurz eingehen werden.
Die Wanderung ist für alle naturkundlich und geschichtlich Interessierte geeignet, besonders für Familien, da sie von NAJU- und NABU-Mitgliedern durchgeführt wird.
Also, herzliche Einladung an KLEIN & GROSS, am Samstag dabei zu sein!

Treffpunkt ist um 13:30 h an der hinteren Bornstraße in Steinbach.
Dauer: gut 2 - 2,5 Stunden

Bitte auf  witterungsgemäße Kleidung und festes Schuhwerk achten.
Wer möchte, bringt sich eine Brotzeit mit.

Wir freuen uns auf viele Teilnehmer,
bis dahin,

für das NAJU-Team
Birgit Weber

Dienstag, 28. Juli 2015

Kita-Fest in Steinbach

Die Kindertagesstätte Maria Heimsuchung in Steinbach feierte am Sonntag, dem 5. Juli 2015 ihr 25-jähriges Bestehen. Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche, den die Kinder mitgestalteten, ging das Fest mit einem Mittagessen weiter. Das Programm weckte Erinnerungen, denn es lehnte sich an den Ablauf der Eröffnungsfeier vor einem Vierteljahrhundert.
Im Kindergarten wurde der Beginn des offiziellen Teils eingeläutet. Kinder und Erzieherinnen freuten sich über zahlreiche Grußworte, Gratulationen und Geschenke. Die freiwillige Feuerwehr und der NABU unterstützten die Veranstaltung mit Spielen und Aktionen und – aufgrund der hohen Temperaturen – mit einem kurzfristig organisierten Pool. Kinderschminken und ein Workshop zum Herstellen von Knete rundeten das abwechslungsreiche Programm ab.

Das Programm des NABU bestand aus einem Infostand mit vielen selbst gesammelten Vogelnestern inklusive Eiern und einem Plakat, auf dem die dazugehörigen Vögel zu sehen waren.


Die Zuordnung war gar nicht so einfach vorzunehmen und mancher Besucher staunte über die Vielfältigkeit der Vogeleier unserer heimischen Vögel.


Die kleinen Besucher des Tages erfreuten sich ebenso daran, Tiermasken zu basteln.


Dienstag, 30. Juni 2015

Fledermaus-Life-Show am 19. Juni 2015
in Niederzeuzheim

Schnell füllte sich das Klassenzimmer im Erdgeschoss der Grundschule Niederzeuzheim mit Schulkindern, Eltern, Lehrern und zahlreichen anderen Interessierten, die sich über Deutschlands größte Fledermausart, das Große Mausohr informieren wollten.


Seit Jahren beziehen die Weibchen der ca. 300-Tiere-starken Kolonie ihr Sommerquartier im Dachstuhl von St. Peter, um dort ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen. Die Männchen leben derweil einzeln oder in kleinen Gruppen in verschiedenen Quartieren in Wald und Feld. Anhand mitgebrachter Exponate erfuhren die Besucher zunächst, wie groß das Große Mausohr wirklich ist, gerade im Vergleich zu der kleinsten vorkommenden Art, der Zwergfledermaus, die in eine Streichholzschachtel passen würde.

 
Das große Mausohr hat eine Länge von 10 bis 13 cm. Mit ausgebreiteten Flügeln erreicht es bis zu 45 cm.
Fledermausarten kann man nicht nur anhand der Körpergröße und Flügellänge, sondern vor allem an ihren Ohren erkennen, die für diese Tiere das „Sehorgan“ sind. Anhand ausgestoßener Rufe im Ultraschallbereich, also für den Menschen nicht zu hören, und der zurückgeworfenen Wellenlängen, kann sich das einzige fliegende Säugetier einen Eindruck von seiner Umgebung machen und auch erkennen, wo Beute zu finden ist.
Das Große Mausohr ernährt sich vorrangig von Motten und Nachtfaltern, aber auch von am Boden krabbelnden Käfern, die mühelos während des Fluges aufgeschnappt werden. Auch dazu waren Exponate zu sehen. 
Eine Fledermaus kann in einer Nacht mehr als ein Drittel ihres Körpergewichts an Insekten vertilgen. Die „Jäger der Nacht“ sind also wahre Schädlingsbekämpfer und ein wichtiger Teil der natürlichen Nahrungskette.
Ausgestopfte und präparierte Vögel wie Waldkauz und Schleiereule, die herumgereicht wurden, stehen für die Feinde der Fledermaus. Krähen schnappen sich auch gerne in Höhlen und anderen Quartieren gefundene Jungtiere, die noch flugunfähig sind.

Nach diesen vielen Informationen konnten die Besucher in Ruhe die ausgelegten Informationstücke ansehen und auch Fragen an die NABU-Mitglieder richten.
Die Kinder erfreuten sich daran, Fledermaus-Masken zu basteln oder Malbilder zu gestalten.

 
Der Spielplatz bot die notwendig gewordene Bewegung und das außen angebotene Spiel „Motte-Fledermaus“ vermittelte den Kindern einen Einblick davon, dass es für eine Fledermaus gar nicht so einfach ist, Beute zu machen.

Derweil erwartete der Biologe und Fledermaus-Experte Karl Kugelschafter die Besucher in der Kirche.

Dank wissenschaftlicher Untersuchungen wie z.B. mit dieser Mausohr-Kolonie ist viel vom Leben der nachtaktiven Tiere bekannt. Dass sie nach dem Erwachen als erstes intensive Körperpflege betreiben, die sehr wichtig ist, um sich von Parasiten frei zu halten, gleichzeitig werden die sozialen Kontakte gepflegt. Die Flügel werden von einer zarten, aber reich durchbluteten Flughaut gebildet, die zwischen den stark verlängerten Fingern, den Beinen und dem Schwanz aufgespannt ist. Diese muss geschmeidig gehalten werden.
Die Weibchen lassen ihre Jungtiere beim Ausflug zusammen im Dachstuhl zurück, um ein jedes nach dem Beutefang wiederzufinden und zu füttern.
Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich Fledermäuse als sehr interessante und faszinierende Tiere.
Diese Informationen erhalten die Wissenschaftler von Transpondern, mit denen mittlerweile fast die gesamte Kolonie ausgestattet ist.

Die etwa im Mai geborenen Jungtiere werden bis August aufgezogen, bevor sie flugfähig sind und sich selbst versorgen können. Eine Fledermaus gebiert nur ein Junges im Jahr.
Nach der Aufzucht paaren sich die Fledermäuse im September wieder, gehen dann aber ab Oktober zunächst in den Winterschlaf, aus dem sie erst im März / April wieder erwachen und begeben sich dann in das Sommerquartier.
Bei Rotlicht, das die Tiere nicht stört, und Echolot, das den Ausflug für uns Menschen hörbar macht, wurden nach der Präsentation von Karl Kugelschafter außen an der Kirche die ausfliegenden Tiere beobachtet. Sie fliegen keineswegs gleichzeitig aus, sondern nach und nach, wie sie hungrig sind. Dank Ultraschall bekommen sie ein „Hörbild“ ihrer Umgebung und stoßen nicht an Hindernissen an.
Fledermäuse gelten immer noch als in ihrem Bestand gefährdet und sind generell geschützt. Wir Menschen können die Fledermäuse besser schützen, je mehr wir über sie wissen. Dieser Abend hat dazu beigetragen!

Weitere Infos unter

auf der Seite „NAJU Naturschutz-Wiki“.



Mittwoch, 24. Juni 2015

Neues aus dem Kindergarten Oberzeuzheim


Die NAJU-Mitarbeiter Hans-Josef Wagner und Birgit Weber  staunten nicht schlecht, als sie im Frühsommer die im März gebauten und aufgehängten Nistkästen inspizierten: in die beiden Kästen waren jeweils ein Meisenpärchen eingezogen. Sie bereiteten alles für die bevorstehende Brutzeit vor. Eine tolle Nachricht, die bestätigt, dass sich der Einsatz für die Natur lohnt!

Zu dem bestehenden, natürlich gebauten Schwalbennest, wurden unter dem Dach Schwalbennester angebracht. Es befinden sich nun dort drei Nester. Der NAJU hofft auf den Einzug der Schwalben, denn ob Nester dauerhaft bezogen werden, dauert unter Umständen seine Zeit.


Mit den Insektenhotels aus der letztjährigen Aktion des NAJU  gewährt der Kindergarten Oberzeuzheim  nun schon einer ganzen Reihe von Wildtieren Unterschlupf.


Der NAJU und insbesondere die Natur danken recht herzlich für diese Unterstützung!

gez. Birgit Weber


Montag, 22. Juni 2015

Naturschutzjugend erhält Spendenscheck von Motorradfahrern „Flaming Stars“

Elbtal-Dorchheim, Hadamar
Die „Flaming Stars Hessen“, die Interessengemeinschaft Motorrad fahrender Feuerwehrleute
erwirtschafteten mit ihrem Getränkestand während der Motorradsegnung in Steinbach einen Betrag von 160,- Euro, der nun an den Begünstigten, die Naturschutzjugend im NABU Hadamar, übergeben wurde.

Der Kontakt kam durch Peter Stimper zustande, der selbst Motorradfahrer und NABU-Mitglied ist. Zusammen mit Monika Stimper übereichte er mit dem Veranstalter Holger Thiel (3. v. li) den Betrag an die Jugendabteilung des NABU Hadamar.


Birgit, Gabriel und Benedikt Weber nahmen die Zuwendung entgegen und bedankten sich im Namen des Vereins recht herzlich.


Motorrad fahren für einen guten Zweck, das der Naturschutzjugend zu Gute kommen wird, z. B. als erstes Projekt die Fledermaus-Life-Show in der Niederzeuzheimer Kirche.